Monatsimpuls für Januar 2025
... mich hat diese Text sehr berührt .. ich habe soviel Wahrheit darin erkannt und wie herausfordernd es manchmal ist, die Stacheln des anderen Lieben zu lernen ;-)
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"Während der Eiszeit starben viele Tiere wegen der Kälte. Da beschlossen die Stachelschweine sich aneinander zu kuscheln, um sich gegenseitig zu wärmen und zu schützen.
Doch die Stacheln verletzten die Gefährten, die ihnen am nächsten waren - ausgerechnet jene, die ihnen am meisten Wärme lieferten.
Deshalb rückten sie voneinander ab. Und froren wieder, und einige von ihnen gingen an der Kälte zugrunde.
Da mussten sie eine Wahl treffen. Entweder sie würden alle umkommen, oder sie lernten, die Stacheln der Nächsten zu lieben.
Weise beschlossen sie , noch einmal zusammenzurücken. Sie lernten, mit den kleinen Wunden zu leben, die eine sehr enge Beziehnung schaffen kann, den das wichtigste war die Wärme des anderen. Und so überlebten sie."
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Paulo Coelho
Monatsimpuls für Dezember 2024
... dieser Text hat mich sehr berührt und nachdenklich gemacht ... wie geht es dir damit?
Erleuchte deine Welt
Vor einigen Jahren saß ich während der Hauptverkehrszeit in einem Linienbus in New York City fest. Der Verkehr kam kaum voran. Der Bus war voll mit kalten, müden Menschen, die zutiefst verärgert übereinander und über die Welt an sich waren. Zwei Männer schimpften über einen Schubser, der vielleicht absichtlich war, vielleicht auch nicht. Eine schwangere Frau stieg ein, und niemand bot ihr einen Sitzplatz an. Wut lag in der Luft; hier würde es keine Gnade geben.
Doch als sich der Bus der Seventh Avenue näherte, meldete sich der Fahrer über die Sprechanlage. „Leute“, sagte er, “ich weiß, dass Sie einen harten Tag hinter sich haben und frustriert sind. Ich kann nichts gegen das Wetter oder den Verkehr tun, aber ich kann Folgendes tun. Wenn ein jeder von Euch aus dem Bus aussteigt, werde ich Euch die Hand reichen. Wenn Ihr vorbeigeht, legt Eure Sorgen in meine Handfläche, okay? Nehmt Eure Probleme heute Abend nicht mit nach Hause zu Euren Familien, sondern lasst sie einfach bei mir. Meine Route führt direkt am Hudson River vorbei, und wenn ich später dort vorbeifahre, werde ich das Fenster öffnen und Eure Sorgen ins Wasser werfen.“
Es war, als hätte sich ein Zauber gelöst. Alle brachen in Gelächter aus. Die Gesichter strahlten vor überraschter Freude. Leute, die in der letzten Stunde so getan hatten, als würden sie die Existenz der anderen nicht bemerken, grinsten sich plötzlich an: Meint der Typ das ernst?
Oh, es war ihm ernst.
An der nächsten Haltestelle streckte der Fahrer, wie versprochen, seine Hand mit der Handfläche nach oben aus und wartete. Einer nach dem anderen legten alle aussteigenden Pendler ihre Hand genau über seine und mimten die Geste, etwas in seine Handfläche fallen zu lassen. Manche lachten dabei, manche weinten, aber alle taten es.
Auch an der nächsten Haltestelle wiederholte der Fahrer dieses schöne Ritual. Und bei der nächsten. Den ganzen Weg bis zum Fluss.
Wir leben in einer schwierigen Welt, meine Freunde. Manchmal ist es besonders schwierig, ein Mensch zu sein. Manchmal hat man einen schlechten Tag. Manchmal hat man einen schlechten Tag, der mehrere Jahre andauert. Man kämpft und scheitert. Man verliert Arbeit, Geld, Freunde, Glauben und Liebe. Man wird Zeuge von schrecklichen Ereignissen in den Nachrichten, und man wird ängstlich und zieht sich zurück. Es gibt Zeiten, in denen alles in Dunkelheit gehüllt zu sein scheint. Wir sehnen uns nach dem Licht, wissen aber nicht, wo wir es finden können.
Was aber, wenn Du das Licht bist? Was ist, wenn Du genau derjenige bist, der eine dunkle Situation erhellt, nach der man sich sehnt? Das ist es, was mich dieser Busfahrer gelehrt hat: Dass jeder in jedem Moment das Licht sein kann. Dieser Mann war kein mächtiger Mensch. Er war kein spiritueller Führer. Er war kein mediengewandter Influencer. Er war ein Busfahrer, einer der unsichtbarsten Arbeiter der Gesellschaft. Aber er besaß echte Macht, und er setzte sie wunderbar zu unserem Nutzen ein.
Egal, wer Du bist, wo Du bist oder wie banal oder schwierig Deine Situation auch erscheinen mag, ich glaube, dass Du Deine Welt erleuchten kannst.
In der Tat glaube ich, dass dies der einzige Weg ist, wie die Welt jemals erleuchtet werden kann, ein heller Akt der Gnade nach dem anderen, den ganzen Weg.
~ Elizabeth Gilbert
Monatsimpuls für November 2024
... eine interessante Sichtweise, oder ... du bist so jung wie deine Zuversicht ... da fühlt sich das älter werden doch gleich schon viel freudiger an ... oder? Wie jung bist du in deinen Gedanken?
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Du bist so jung wie Deine Zuversicht ...
Jugend ist nicht ein Lebensabschnitt, sie ist ein Geisteszustand.
Sie ist Schwung des Willens, Regsamkeit der Phantasie, Stärke der Gefühle, Sieg des Mutes über die Feigheit, Triumph der Abenteuerlust über die Trägheit.
Niemand wird alt, weil er eine Anzahl Jahre hinter sich gebracht hat.
Man wird nur alt, wenn man seinen Idealen Lebewohl sagt.
Ob siebzig oder siebzehn, im Herzen eines jeden Menschen wohnt die Sehnsucht nach dem Wunderbaren, das erhebende Staunen beim Anblick der ewigen Sterne und der ewigen Gedanken und Dinge, das furchtbare Wagnis, die unersättliche kindliche Spannung, was der nächste Tag wohl bringen möge, die ausgelassene Freude und Lebenslust.
Du bist so jung wie Deine Zuversicht,
so alt wie Deine Zweifel,
so jung wie Deine Hoffnung,
so alt wie Deine Verzagtheit.
Solange die Botschaft der Schönheit, Freude und Größe der Welt, des Menschen und des Unendlichen Dein Herz erreichen, solange bist Du jung.
Erst wenn die Flügel nach unten hängen und Dein Herz vom Schnee des Pessimismus und vom Eis des Zynismus bedeckt ist, dann erst bist Du wahrhaft alt geworden.
von Albert Einstein